Seit nunmehr dreizehn Jahren besteht eine enge Partnerschaft zwischen der Marafiki Gruppe aus Hamburg und der Gemeinde Lupombwe in Tansania. Dazu gehören die Partnerdörfer Lupombwe, Iduda, Ludodolelo, Kisasatu und Mbalace. Es begann 2006 mit einer kleinen Jugendgruppe, die sich mit Pastor Klaus Poehls zum Ziel setzte, die Partnerschaft für beide Seiten so persönlich, lehrreich und beständig wie möglich zu gestalten. Dieser Gedanke hat sich nun über ein Jahrzehnt gehalten – und das sehr erfolgreich! Alle zwei Jahre reist eine kleine Gruppe von ca. 15 Jugendlichen zusammen mit Pastor Poehls und Mitgliedern des Tansaniaausschusses unserer Gemeinde nach Tansania, um sich über den Zustand der Wasserquellen, die Situation der Waisen, die ihre Eltern an AIDS verloren haben, die Situation an den Schulen im Allgemeinen, die Wasserqualität und neuerdings auch über die Gesundheit der Kinderaugen zu informieren.
Durch die vielen Spenden, die wir im Laufe der Jahre akquirieren konnten, waren wir in der Lage, zusammen mit unseren Partnern in Tansania eine Frischwasserquelle in der Nähe Idudas auszubauen und so Kisasatu mit Wasser zu versorgen. Auch lernten wir in Lupombwe, Ludodolelo, Kisasatu und Mbalace jedes Waisenkind kennen. Als die Partnerschaft begann, hatten die wenigsten ein Dach über dem Kopf, geschweige denn genügend Essen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Lehrern und den Menschen vor Ort haben wir sicherstellen können, dass mittlerweile jede Aidswaise eine Unterkunft, Betreuung, Kleidung, genügend Nahrung und Zugang zu einer Schulbildung bekommt. Außerdem unterstützen wir einige junge Erwachsene aus unseren Partnerdörfern finanziell im Studium. Nicht zuletzt durch die Unterstützung des Rotary Clubs Hamburg konnten wir Wasserfilter an Schulen aufstellen, die ohne Chemie verunreinigtes Wasser in bedenkenlos trinkbares umwandeln.
In Zusammenarbeit mit einem Blankeneser Augenarzt und seiner Stiftung konnten wir Sehschwächen ausfindig machen und mit Brillen Abhilfe schaffen. Dort lag auch eine unserer Herausforderungen: Das Bewusstsein, dass viele Kinder nicht aus Lustlosigkeit oder Ungehorsam, sondern aus medizinischen Gründen nicht am Unterricht teilnehmen, musste erst über die Sprachbarriere hinweg geschafft werden. Nach vielen vorbereitenden Treffen und Schulungen durch den Augenarzt gelang es uns 2017 erneut, Sehschwächen planmäßig zu erfassen. Sobald auch das Bewusstsein bei den Lehrern vorhanden war, unterstützten diese die Augenuntersuchungen mit großer Hingabe. Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln, wenn sie endlich einwandfrei sehen und somit auch lernen können.
Einen weiteren Höhepunkt stellte der Besuch unserer Partner in Hamburg dar. Wir durften über die Jahre so viel in Tansania lernen, dass es an der Zeit war, unsere Partner bei uns zu empfangen. Dieser Besuch hat alle Beteiligten daran erinnert, wie schön diese Partnerschaft für uns ist und wie viel sie auch uns bringt.
In Zukunft wollen wir neben neuen Quellenprojekten eine Wasserleitung von Ludodolelo nach Lupombwe legen, damit auch die Bewohner dort dauerhaft Zugang zu frischem und sauberem Wasser haben. Auch würden wir uns freuen, wenn Marafiki aus Hamburg eine längere Zeit in Lupombwe arbeiten könnten, um Projekte mit noch direkterer Betreuung voranzutreiben.
Weiterhin wünschen wir uns, dass wir auch in Zukunft miteinander und voneinander lernen dürfen. Schon unser Name „Marafiki“ – Swahili für „die Freunde“ – bewegt uns dazu, ein freundschaftliches Verhältnis zu unseren Partnern aufrechtzuerhalten. Jede Reise, jede Zusammenarbeit und auch jede Unwegsamkeit haben uns viel über Dankbarkeit, Kommunikation und Nächstenliebe gelehrt. Wir hoffen, dass das auch viele weitere Jahre so bleiben wird. Für alles was war, was ist und was sein kann möchten wir uns hier ganz herzlich bedanken. Also: Asante sana!
Lara Demann